Chlorid (Cl-):
Im menschlichen Körper, aber auch in der Nahrung kommt Chlorid stets
verbunden mit Natrium oder Kalium vor. Zusammen mit diesen beiden
Mineralstoffen ist es an der Regulation des Flüssigkeitshaushalts des
Körpers beteiligt und daher lebensnotwendig. Es befindet sich hauptsächlich
außerhalb des Körperzellen. Chlorid bildet im Magen in Verbindung mit
Wasserstoff die Magensäure (Salzsäure). Es ist beteiligt an der Aktivierung
einiger Enzyme und hilft mit, den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren.
Es gibt nur Angaben über die wünschenswerte Zufuhr, nicht über den
notwendigen Bedarf. Für einen Erwachsenen wird eine Chloridmenge von 1,7 -
5,1 Gramm als ausreichend angegeben.
Chloridmangel ist äußerst selten, die die Zufuhr durch die tägliche
Kochsalzaufnahme (NaCl) gedeckt ist. Bei anhaltendem Erbrechen kann
Chloridmangel entstehen. Die Folgen sind ein Mangel an Magensäure,
Durchfall, in extremen Fällen Wachstumsstörungen und Muskelschwäche.
Auszug aus dem Buch
"Bedeutung von Natrium und Chlorid für den Menschen", Analytik, Physiologie,
Pathophysiologie, Toxikologie und Klinik.
Symposion der Gesellschaft für Mineralstoffe und Spurenelemente e.V. an der
Universität Hohenheim. Wissenschaftliche Leitung H.J. Holtmeier.
.... Chlorid und Natrium sind "essentielle" Elemente. Sie müssen ausreichend
durch die Nahrung zugeführt werden. Eine Minderzufuhr kann zu Störungen
führen. Eine Kochsalzbeschränkung auf 1 bis 3 g/Tag ist mit einem
Volumenverlust bis zu 2,5 Kg verbunden. Verluste durch Fieber, Schweiß,
infolge Hitzeverluste usw. können dann eventuell nicht mehr kompensiert werden. Eine
Zufuhr im unteren Normenbereich bringt leicht die Gefahr einer
Dekompensation mit sich.
Chlorid und Natrium sind Hauptträger der extrazelluären Flüssigkeit bzw. des
Blutserums, aber auch zahlreicher anderer Körperflüssigkeiten. Mögliche
Nebenwirkungen betreffen dann auch diese Bereiche. Nebenwirkungen bei
arteriosklerotischen Gefäßwandprozessen können infolge von NaCl und
Volumenverlust bis hin zu zerebralen Demenzerscheinungen im Alter führen.
Eine Mangelzufuhr an Natrium und Chlorid können zu Störungen der
Geschmacksempfindungen mit nachfolgender Beeinträchtigung der
Verdauungsabläufe führen. Es können Sub- bzw. Anazidität auftreten sowie
Störungen im Cholesterin- und Zuckerstoffwechsel.
.... Den vorgelegten Untersuchungen ist gemeinsam, daß weder die isolierte
Zufuhr von Natrium alleine noch von Chlorid alleine den Blutdruck steigern
noch die Ödembildung fördern. Wirksam ist alleine nur die Zufuhr von
Kochsalz, also die gleichzeitige Zufuhr von Natrium und Chlorid.
Kochsalzempfindlich ist nur jener Bevölkerungskreis, der eine erbabhängige,
kochsalzempfindliche "essentielle" Bluthochdruckkrankheit besitzt oder
Kranke mit Neigung zu Ödemleiden usw., nicht aber die gesunde Bevölkerung,
die über 80 % ausmacht. Man kann sich deshalb als Gesunder durch
vernünftigen Kochsalzkonsum keine "essentielle" Hypertonie "anessen", wenn
der Gendefekt für eine kochsalzempfindliche "essentielle" Hypertonie fehlt. |