Lexikon "N"

 

 

Zurück zu Lexikon

 

 

Natrium (Na):

 

Natrium kommt zu 98 Prozent außerhalb der Zellen vor. Zusammen mit Chlorid und Kalium reguliert es den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Natrium hilft mit, das Wasser im Gewebe zu halten. Natrium beeinflusst die Funktion der Zellmembranen. Es spielt damit eine wesentliche Rolle bei der Erregung der Muskeln und der Regulation des Blutdrucks. Wichtig ist es auch für die Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts und für die Aktivierung einiger Enzyme.

 

Außer über den Harn wird Natrium auch über den Schweiß ausgeschieden. Der Natriumgehalt des Blutes wird über die Niere kontrolliert. Bei hoher Natriumzufuhr wird viel Natrium ausgeschieden, bei niedriger Zufuhr wird wenig ausgeschieden. Bei einem gesunden Menschen entspricht die aufgenommene Menge der ausgeschiedenen.

 

Es wird empfohlen, etwa 3 Gramm Natrium pro Tag aufzunehmen. Bei starkem Schweißverlust durch anstrengende körperliche Tätigkeit, Sport oder heißes Klima kann der Bedarf auf 15 Gramm und mehr ansteigen.

 

Zu Natriummangel kommt es vor allem durch ständig hohen Schweißverlust, andauernden Durchfall oder extrem kochsalzarme Diät. Der Körper entwässert, es kommt zu Übersäuerung, gestörter Nieren- und Muskelfunktion, Muskelkrämpfen, Schwäche, Kreislaufkollaps. 

 

 

Nitrat (NO3-):

 

Nitrate können sich im menschlichen Körper zu Nitriten umwandeln. Nitrite sind besonders gefährlich für Säuglinge, weil sie den Sauerstofftransport verhindern und zur inneren Erstickung führen können (,,Blausucht"). Zudem können sich, auch bei Erwachsenen, im Magen Nitrosamine bilden. Nitrosamine sind die krebserregendsten Stoffe, die man kennt.

 

In Gewässern beträgt die durchschnittliche Konzentration schon über 20 mg/l. Dies hängt damit zusammen dass der Mensch schon seit langem in den Stickstoffkreislauf eingreift, indem er durch Überdüngung, durch Abwässer, durch Stickoxid-Emissionen und durch Massentierhaltung zusätzlich Stickstoff einträgt.

 

Das Auftreten von Nitrat im Grundwasser ist hauptsächlich eine Folge der Düngung landwirtschaftlich genutzter Flächen, vor allen Dingen in Wein- und Gemüseanbaugebieten. Bis heute ist die Entfernung überhöhter Nitratgehalte bei der Aufbereitung großer Wassermengen ein nicht gelöstes Problem.

 

Toxikologische Bedeutung:

Bei Toxizität von Nitrat unterscheidet man drei Gruppen:

 

a) Primärtoxizität:

Aufnahme großer Mengen Nitrat durch den Menschen.

Symptome:

Reizung der Schleimhäute, Übelkeit, Erbrechen.

 

b) Sekundärtoxizität: Nitrat kann durch Bakterien in Nitrit umgewandelt werden. Dieser natürliche Vorgang kann sowohl im Mund, wie auch im Magen-Darm-Trakt stattfinden. Das ist normalerweise nicht besorgniserregend. Durch überhöhte Nitrataufnahme über Nahrung oder Trinkwasser kann allerdings entsprechend mehr Nitrit gebildet werden. Nitrit kann die Sauerstoffzufuhr über das Blut behindern, was zu Blausucht führen kann. Speziell Säuglinge bis zum dritten Lebensmonat sind besonders betroffen.

 

C) Tertiärtoxizität: Nitrit und sekundäre Amine im Magen können krebserregende Nitrosamine bilden. Nitrosamine gehören zu den krebserregendsten Stoffen, die man kennt.

 

Zitat aus dem Buch;

,,NEUE KRANKHEITEN DURCH TRINKWASSER":

(Erschienen 1992 - ecomed Fachverlag)

,,....Wird allein nur der Nitratrücktransport in den Speichel und die dortige Bildung von Nitrit berücksichtigt, so ergibt sich bei 50 mg/l Nitrat und 5% Nitritbildung im Mund eine den Magen erreichende Nitritbelastung von 2,5 mg/l aus dem Trinkwasser, also ein 25-fach höherer Wert, als die Trinkwasser-Verordnung für Nitrit zulässt."

 

Die toxische Wirkung des Nitrats ist vor allem auf das daraus gebildete Nitrit zurückzuführen, das hauptsächlich durch bakterielle Reaktionen im Mund oder Darm gebildet wird. Nitrit ist in der Lage, den Blutfarbstoff Hämoglobin zu so genannten Methämoglobin zu oxidieren, das Sauerstoff so fest bindet, dass er nicht mehr an die Zellen abgegeben werden kann. So kann kein Sauerstoff mehr transportiert werden und die Säuglinge ,,ersticken innerlich", es kommt zur Cyanose, der so genannten Blausucht.

 

Nitrosamine gehören zu den stärksten Krebserregern. Die direkte Aufnahme mit bestimmten Lebensmitteln, wie geräucherter Wurst oder Käse, ist allerdings gering. Bedeutender ist die Bildung von Nitrosaminen aus Nitrat bzw. Nitrit die im Körper stattfindet.

 

Dieser Aspekt der Bildung von krebserzeugenden Nitrosaminen, gibt Anlass zur Diskussionen über die hinnehmbaren Nitrat-Grenzwerte im Trinkwasser. Die WHO fordert deshalb seit 1984 eine Nitratobergrenze von 10 mg/l im Trinkwasser.

 

In Deutschland liegt der Grenzwert für Nitrat im Trinkwasser bei 50 mg/l. Die EG Richtlinie für Nitrat im Trinkwasser liegt bei nur 25 mg/l.

 

 

Nitrit (NO2-):

 

(Siehe Begriffserklärung Nitrat).